9 Tipps zum Yogamatte kaufen

Kauf-Tipps 

9 Tipps zum Yogamatte kaufen

9 Tipps zum Yogamatte kaufen: Wie erkennst du gute Qualität, woran Öko-Test geprüfte Yogamatten, was ist ein guter Preis, welche Länge, Breite und Dicke gibt es

Wie und wo kaufst du eine gute Yogamatte?

Seitdem Yoga boomt gibt es eine immer besserer und größere Auswahl an Yogamatten zu kaufen. Auch wenn Deutschland noch ein wenig hinter dem Sortiment in den USA hinter her hinkt, hast du die Qual der Wahl zwischen PVC, Jute und Schafwolle, zwischen weich oder eher rauh, von der ultradünnen Travel Yogamatte bis zum super dämpfenden Schwergewicht für dein Asthanga Yoga. Unsere Empfehlungen hier sollen dir den Yogamatten Kauf nicht nur erleichtern, sondern dir auch Wissen über Preis-Leistung, passende Länge, Breite und Gewicht, sowie möglichen Materialien und ihre Wirkung auf Umwelt und Gesundheit geben. 

Die wichtigsten Kriterien beim Kauf einer Yogamatte

1. Qualität und Preis

Die Preisspanne für Yogamatten ist richtig groß und reicht von ganz billig (unter 20 €) bis luxuriös teuer (200 €). Die günstigsten Matten sind meistens aus einfachem PVC gefertigt. Die teuersten sind entweder flauschige Schurwoll-Modelle oder mit Seide veredelt. Yogamatten aus Naturmaterialien sind tendenziell etwas teurer als Yogamatten aus Kunststoff, daher aber meistens auch verträglicher für die Umwelt und deine Gesundheit. PVC Yogamatten haben allerdings die höchste Lebensdauer.

Was ist der Unterschied zwischen billigen und höher preisigen Yogamatten?

  • Haltbarkeit: billige Yogamatten zerfallen schon nach einigen Wochen
  • Verträglichkeit: billige Yogamatten sind meist aus chemischen und nicht abbaubaren Materialien
  • Geruch: billige Yogamatten riechen auf Grund ihres Materials nach Plastik

Generell kann man sagen, dass sich eine Investition in eine gute Yogamatte lohnt, da sie eine Dichte mitbringt, die Rutschfestigkeit und Dämpfung garantiert. Und weiter gedacht: Wenn du bei der Yogamatte spart, brauchst du im Zweifel nach einem Jahr eine Neue. Lieber gleich gute Qualität kaufen, das schont auch die Umwelt.

Yogamatten gibt es in drei Preisklassen

15-35 €

Das Einsteigermodell – Yogamatten in dieser Preisspanne sind meistens aus PVC gefertigt, da dieser in der Verarbeitung relativ günstig ist. Es spricht nichts gegen diese Matten, wenn du mit Yoga beginnst und noch nicht genau weißt wie oft du übst. Achte aber auf die Schadstoffprüfung mit dem Oeko-Tex® Standard 100. Die Yogamatte sollte ohne AZO (Lösungsmittel) und DOP (Benzole im Weichmacher) und frei von Phtalaten und Schwermetallen gefertigt sein.

35-70 €

Die gute Investition – in diesem Preisbereich findest du Yogamatten, die eine gute Dichte und Abriebfestigkeit besitzen. Damit kannst du von einer längeren Lebensdauer auch bei starker Nutzung ausgehen. Die Materialien reichen von PVC, PER und Naturfasern wie Naturgummi, Jute oder Hanf. Auch die flauschigen Schurwoll-Yogamatten für ruhigeres Yoga sowie die leichten Reisematten gibt es zu diesem Preis.

80-200 € 

Die Luxus-und Pro-Variante – In diesem Preissegment tummeln sich Yogamatten, die besonders lang, besonders dicht, besonders haltbar sind oder aus luxuriösen Materialien wie Schurwolle vom Merino Schaf oder Seide bestehen.               

2. Rutschfestigkeit

Sobald du im ersten Herabschauenden Hund stehst wird dir auffallen, dass eine rutschfeste Yogamatte mit gutem Griff für Hände und Füße Gold wert ist. Wenn sie neu sind, sind fast alle Yogamatten rutschfest, da sie oft mit einer speziellen Schicht überzogen sind. Wenn die Struktur der Matte aber nicht ausreichend dicht ist, können Schweiß und damit Bakterien in die Matte eindringen und sie rutschig bzw. unhygienisch machen. Auch Reinigen in der Waschmaschine kann sie weniger rutschfest machen. Yogamatten aus Naturkautschuk oder einen Gemisch aus Jute und Naturkautschuk sind meistens stark rutschfest. Wir empfehlen dir besonders auf die Auszeichnung „rutschfest“ zu achten und nach Erfahrungen mit speziellen Marken bei deinen Yogalehrern nachzufragen

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3. Gute Dämpfung und ausreichend Komfort

Knie, Hüften und Sprunggelenke aber auch deine Halswirbelsäule im Kopfstand brauchen ein gewisses Maß an Dämpfung auf deiner Yogamatte – ganz besonders dann, wenn du dynamisch Yoga übst und die Asanas mit Sprüngen verbindest. Dabei gilt es aber genauer hinzuschauen denn neben der Dicke der Matte, spielt vor allem die Dichte des Materials eine entscheidende Rolle für Komfort und Dämpfung. Wir empfehlen für sehr gute Dämpfung, zum Beispiel im Asthanga Yoga ca 5 mm Dicke und Naturkautschuk / Jute mit hoher Dichte.

4. Die passende Länge und Breite

Grob gesagt, solltest du auf der Yogamatte ausgestreckt so liegen können, dass dein Kopf und deine Füße Platz auf ihr finden.

Reguläres Modell: Eine gängige Yogamatte ist zwischen 1,72 m und 1,80 m lang, zwischen 0,61 m bis 0,70 m breit und um die 0,5 cm dick. Diese Größenordnung reicht für alle Yogis  bis ca. 1,75 m wunderbar aus. Am besten probierst du aber auf einer Leihmatte im Yogastudio einmal aus wie sich diese Länge für dich anfühlt.

XL Yogamatte: Wenn du 1,80 m und größer bist, dann empfehlen wir dir eine extra lange XL Yogamatte mit ca. 1,90m Länge. Männer mit breiten Schultern fühlen sich auf Yogamatten wohl, die in der Breite auf 68 cm erweitert sind.

XXL Yogamatte: Wer sich noch mehr Platz wünscht, der schaut nach XXL Modellen. Diese Yogamatten weisen eine stolze Länge von 2 m und eine Breit von 1 m auf.

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5. Ein Gewicht das dir den Transport leicht macht

Eine Yogamatte kann ganz schön schwer sein. Wer sich für eine besonders gut Dämpfende und damit recht dicke Matte entscheidet, der trägt schnell mal 2,5 kg unter dem Arm. Deshalb mach dir vor dem Kauf Gedanken wie und wo deine Yogamatte zum Einsatz kommt. Lässt du sie im Studio oder Zuhause, dann spielt das Gewicht keine so große Rolle und du kannst eine etwas dickere wählen für mehr Komfort  und Dämpfung. 5-7 mm Dicke .

Transportiert du sie viel und vielleicht sogar auf dem Fahrrad, dann empfehlen wir dir Yogamatten zwischen 1,5 und 2 kg. Wenn du viel unterwegs bist, dann empfiehlt sich eine dünne Reisematte mit ca. 3 mm Dicke.

Gewichtsklassen und Stärke von Yogamatten zur Orientierung

Yogamatten bis 1 kg / 0.5 – 2 mm: Fast so dünn wie ein Handtuch – schön leicht, meistens als Reise-Yogamatte zum Zusammenfalten aber eben auch kaum Polsterung und keine Dämpfung

Yogamatten  1 – 2 kg / 2- 4 mm: Die große stabile Mitte unter den Yogamatten. Bieten ausreichend Polsterung und Dämpfung. Noch gut zu transportieren.

Yogamatten 4 – 5 mm / 2 -3 kg: Meistens nennen sich diese Yogamattem „Pro“ und sind für Yogis gemacht, die sehr viel üben oder die Matte zum Beispiel im Asthanga stark strapazieren. Bieten sehr gute Dämpfung und Polsterung, sind aber eben recht schwer.

6. Nachhaltigkeit: langlebig, umweltfreundlich, recyclebar

Wie umweltfreundlich eine Yogamatte ist, hängt davon ab

  1. welche Materialien verwendet und wie und wo sie hergestellt wird
  2. wie lange du sie nutzen kannst – wie abriebfest und formstabil sie ist
  3. wie und ob sie kompostierbar bzw. recyclebar ist

Material und Herstellung: Die meisten der im Handel erhältlichen Yogamatten kommen aus China. Fast alle werden aus Erdöl hergestellt, teilweise auch jene, die unter dem „Öko“ Titel verkauft werden. Man muss also schon genau hinsehen.

Es gibt inzwischen eine gute Auswahl an Natur Yogamatten aus Naturkautschuk, Jute, Hanf oder Bambus als Alternative zu chemisch hergestellten Materialien wie PVC oder PER. Wichtig auch bei diesen Yogamatten ist, dass sie in einem umweltschonenden Verfahren ohne giftige Schaum- und Bleichmittel hergestellt werden. Und dass Rohstoffe verwendet werden, die nachwachsen. Das ist bei Naturkautschuk nicht unbedingt der Fall.

Unter den PVC Yogamatten gibt es inzwischen Marken, die emissionsfrei in Deutschland produziert werden und ÖKO-Tex-Standard zertifiziert sind.

Zur Klärung der Frage nach der fairen Herstellung informier dich am besten über den Hersteller und schau nach dem bluesign Zertifikat. Das ist für Yogamatten das Höchstmaß an fairer, ökologischer und nachhaltiger Herstellung.

Lebensdauer: Wie schnell sich eine Yogamatte abnutzt hängt sowohl von der Dichte des Materials auch von der Häufigkeit und Intensität der Yogapraxis ab. Als Faustformel kann man sagen, dass sich billige Matten selbst bei Gelegenheitsyogis nach einem Jahr abnutzen. Hochwertige, rutschfeste Matten bekommt man ab zirka 50 Euro bis 70 Euro. Es gibt sogar Hersteller, die auf ihre Premium Matten lebenslange Garantie geben.

Recyling und Verrottung: Nur Yogamatten die frei von giftigen Inhaltsstoffen sind, sind kompostierbar. Im Bereich der synthetischen  Materialien gibt es seit Kurzem mit dem TPE eine Yogamatte aus Kunststoff die abbaubar ist.    

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7. Öko Test: frei von Farbstoffen und Weichmachern

Die Frage nach einer gesundheitlich unbedenklichen Yogamatte treibt selbst die Hersteller von Natur Yogamatten um. Im Öko-Test wurde nämlich festgestellt dass selbst in Yogamatten aus Naturkautschuk oder Naturlatex Giftstoffe (Nitrosamine) enthalten sein können, die zum Teil krebserregend sind. Grund ist unter anderem die Vulkanisierung des Naturkautschuks, die bei der Herstellung angewendet wird. Yogamatten aus PVC oder dem neuen PER können wiederum Weichmacher enthalten oder sind mit giftigen AZP-Farbstoffen versehen.

Deshalb achte auf das Öko-Tex 100 Siegel, das Matten auszeichnet, die auf Giftstoffe getestet wurden. Und suche dir Hersteller aus, die ihre Prozesse und Materialien bei der Herstellung der Yogamatten transparent ausweisen.

Auch wichtig zu wissen: Yogamatten aus Naturkautschuk haben einen starken Eigengeruch zu Beginn. Am besten lüftest du sie mehrere Tage vor der ersten Nutzung aus oder besprühst sie mit einem ätherischen Öl.

8. Farbe und hübsches Design

Yogamatten gibt es von knall pink bis zur Holzoptik. Mit Muster oder ohne. Lass dich einfach inspirieren was dir am besten gefällt und schau darauf dass keine giftigen Lösungsmittel (AZO Farbstoffe) verwendet wurden. Mit dem Ziel, deine Yogamatte ein Leben lang bei dir zu haben, ist es vielleicht ganz gut eine eher neutrale Farbe zu wählen.